Die Materialliste (Bill of Materials, BoM) für das Samsung Galaxy S23 Ultra beläuft sich laut der neuesten Studie von Counterpoint auf lediglich 469 US-Dollar (439 Euro). Das gilt für ein Gerät mit 8 GB RAM, 256 GB Speicher und sub-6 GHz-5G. Die Materialliste für das Modell 2022 ist unbekannt, aber ein Galaxy S21 Ultra (Snapdragon 888, 128 GB, mmWave) kostete 533 US-Dollar in der Produktion. Ein Jahr davor brachte es das Galaxy Note20 Ultra (Snapdragon 865+, 128 GB, mmWave) auf Materialkosten von 550 US-Dollar.
Der Anteil von Qualcomm an der Materialliste ist mit 34% auf einem Allzeithoch und sogar noch einen Prozentpunkt höher als der von Samsung selbst. Einen großen Teil davon macht natürlich der Chipsatz aus sowie die verschiedenen Komponenten für die drahtlosen Verbindungen. Qualcomm liefert aber auch den Ultraschall-Fingerabdrucksensor der Galaxy S23-Serie sowie Audioelektronik und Energieverwaltungs-Chips.
Die teuersten Komponenten sind der maßgeschneiderte Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy-Chipsatz und die Bauteile für die Mobilfunkkonnektivität. Das Display und die Kamera verbrauchen ebenfalls einen großen Teil des Budgets. Zusammen kosten sie aber weniger als die Chipsatz- und Mobilfunkkomponenten. Dementsprechend kann man sich vorstellen, warum Samsung möglichst schnell wieder eigene Exynos-Chipsätze produzieren will.
Display, Speicher, Akku und Kameras von Samsung
Samsung liefert das LTPO-Display, den NAND-Flash-Speicher und das Akkupaket mit einer Zelle von ATL. Außerdem stammen zwei der fünf Kameras aus Südkorea – der 200 Megapixel-HP2-Sensor unter der Hauptkamera und der S5K3LU-Chip unter der 12 Megapixel-Selfiekamera. Die beiden 10 Megapixel-IMX754-Sensoren für die Tele- und Periskopkamera sowie der IMX564 für die Ultraweitwinkelkamera stammen von Sony.
Einige weitere Unternehmen sitzen auch mit im Boot. STM liefert das Laser-Autofokus-Modul und den Touchpanel-Controller sowie verschiedene Sensoren (Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Barometer). NXP hat den kabelgebundenen Lade-Chip entwickelt, während Practical Power den kabellosen Lade-Chip liefert.
Die Materialliste enthält keine anderen Kosten wie Forschung und Entwicklung, Marketing, die Garantie und den Kundendienst. Außerdem verkauft Samsung in den meisten Regionen Galaxy S23 Ultra-Versionen mit 12 GB RAM und teilweise auch mmWave, was den Preis erhöht.