HTC Magic Test: Was kann das Google G2?
Geschrieben von: TD
Freitag, den 20. März 2009 um 19:37 Uhr

Ein Test des brandneuen
HTC Magic, auch als
Google-Handy G2 bekannt, ist in vielerlei Hinsicht interessant: Das Gerät kommt von HTC, die für ihre gute Verarbeitungsqualität bekannt sind, das Betriebssystem ist Googles Android, mit dem sich Google hohe Ziele gesetzt hat und welches erst im zweiten Handy (nach dem T-Mobile G1) zu finden ist, welches zugleich ein anderes Konzept als das
G1 verfolgt. Was also kann Android ohne
Volltastatur leisten?

Zunächst ist mal lobend darauf hinzuweisen, dass Vodafone das Magic natürlich mit Laufzeitverträgen verkauft, dabei aber auf SIM-Lock verzichtet. Da könnte sich manch magenta-farbener Provider eine Scheibe von abschneiden. Auch auf Branding wird verzichtet, lediglich ein paar Links in den installierten Programmen weisen auf den Provider hin. Doch nun zum eigentlichen Test. Das HTC Magic ist tadellos verarbeitet, wie von
HTC gewohnt, und erinnert natĂĽrlich stark an das
Touch HD, allerdings wird dieses in keiner Dimension getoppt, HTC hält hier immer einen Respektsabstand, um die eigenen Top-Modelle nicht zu übertrumpfen. So ist der Touchscreen lediglich 3,2 Zoll groß (statt 3,8 beim Touch HD), die Auflösung beträgt nur 320 x 480 Pixel (statt 480 x 800) und die Autofokus-Kamera löst nur 3,2 Megapixel (statt 5) auf und hat leider keinen Blitz (hier mal eine Gemeinsamkeit). Auch der RAM ist mit 192 MB analog zum G1 und deutlich kleiner als die 288 MB des Touch HD. Identisch sind die Verbindungsmöglichkeiten, beide Geräte bieten
HSDPA,
HSUPA und
WLAN.
Bei der Bedienung kommen die ersten Unterschiede zum Tragen: Das G2 bringt wie das G1 einen Trackball mit, auch der neue, fest eingebaute Softkey für die Google-Suche ist wohl aus zukünftigen Google-Handys nicht mehr wegzudenken. Da eine Volltastatur nicht mehr an Bord ist, war vor allem das Tippen auf der Bildschirmtastatur von Interesse: Dies klappte nur durchschnittlich gut und zeigte ähnliche Unschärfen wie beim iPhone. Auch ließ sich nur auf einer Hochformat-Tastatur schreiben, ein Ärgernis, welches schon von HTC-Geräten bekannt ist – warum die Entwickler hierüber nicht nachdenken, bleibt ihr Geheimnis. Lediglich beim browsen lassen sich Adressen auch quer eintippen. Auch der Trackball lässt sich vernünftig und unerwartet präzise bedienen, auch wenn diese Art von Softkey Geschmackssache bleibt.

Positiv konnte sich auch der stärkere Akku bemerkbar machen, hier stehen 1.340 mAh im Vergleich zu 1.150 mAh beim G1 zu Buche. In Anbetracht des großen Stromhungers aktueller Geräte ein Vorteil, der gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Die Software-Version 1.5 ist neuer als die Marktstart-Version des G1, und so kann das Magic mit einigen hübsch anzusehenden Animationen und Übergängen aufwarten. Allerdings werden die Firmwares sowohl von G1 als auch von G2 automatisch gewartet, sodass sich dieses schon bald nicht mehr als Unterscheidungskriterium heranziehen lassen dürfte.
Test-Fazit
Insgesamt macht das HTC Magic respektive G2 einen soliden und schicken Eindruck. Ein mobiles Arbeitstier hat man hier jedoch auf keinen Fall geschaffen, dazu fehlt es einfach an Möglichkeiten zur schnellen Texteingabe. Auf eine mechanische Volltastatur zu verzichten ist eine Sache, eine schlecht zu bedienende Hochkant-Tastatur als einzige Option ist jedoch für Power-User keine Alternative. Abhängig vom Preis, den das Gerät beim Marktstart im April bekommen wird, hat man aber womöglich eine günstige, schicke iPhone-Alternative, die für kurze Ausflüge ins Internet mehr als ausreicht.
Kommentare